Tim
Drum
300 bugs
In grauer Vorzeit, also irgendwann in den späten siebziger Jahren beschloss Tims Oma: „ Der Bub will Klavier spielen lernen“.  Fortan wurde er  bei  jedem Besuch an´s Piano gesetzt.  Schon bald  wurde ein Klavierlehrer verpflichtet.  Nach kürzester Zeit stellte sich jedoch heraus, dass durch die mangelnde Übungsbereitschaft,  das Desinteresse an  klassischer Musik und vor allem das mangelnde Notenverständnis,  das Projekt Pianist wohl zum scheitern verurteilt war. Und so kam es, dass sein einzigartiges musikalisches Talent für viele Jahre unentdeckt blieb. Kurz nach der Grenzöffnung verschlug es Tim in den Osten. Mittlerweile hatte er sich eine anständige Frisur zugelegt und so kam es, dass er eines Abends von einem Gitarristen und einem Bassisten  angesprochen wurde, ob er nicht Lust hätte, ein wenig mit Ihnen zu jammern. In deren Original-Ossi-Proberaum angekommen, erlernte er  binnen eines Abends das ultimative Handwerkszeug eines jeden wirklich guten Rock-Drummers. Den 4/4 Beat (Tuff-Tuff-Taff-Tuff-Tuff-Taff). Und das reicht. Also: Let´s Rock!!! Endlich – am Ziel seiner musikalischen Träume angekommen -  ein Instrument, das man ohne Noten spielen kann.  Üben  muss man natürlich auch nicht und nach ein paar Bieren läuft das wie geschmiert und geht ab, wie Schmidt´s Katze! Wieder zu Hause angekommen mit diesem riesigen Wissen im Gepäck, lernte er Dirk kennen und Sie beschlossen zusammen eine Rock –Band zu gründen.  Nach einigen Probeabenden kam dann jedoch schnell die Erkenntnis, dass man einen wirklich guten Drummer  nicht nur an seinem  möglichst großen Schlagzeug... Nein, das wichtigste, was einen wirklich guten Schlagzeuger ausmacht ist, dass er   immer  gut zu hören ist. Und so wurde fieberhaft daran gearbeitet, wie man aus diesem Ding, durch die Mobilisierung aller zur Verfügung stehender Muskelkraft, einen möglicht voluminösen Sound rausholen kann.  Denn es gibt für einen Musiker nichts Wichtigeres als immer gut zu hören zu sein. Und so kam es dann auch dass Tim den ersten großen Hit der 300 Bugs komponierte. Bei einem unserer unzähligen  Konzerte muss sich wohl auch Herbi G. unter die Fanmassen gemischt haben.  Er muss begeistert gewesen sein, denn nach Tims Songvorlage landete er einen Riesenit, mit dem Titel: „Er mag Musik nur wenn Sie laut ist“ . Nachdem Tim verzweifelt und erfolglos versucht hat, die Tantiemen für den Song einzufordern, hört man ihn heute immer noch sagen: „Und nicht vergessen, am Donnerstag ist Hackfleischtag.“
Tim